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Jetzt Firmenprofil erstellenWer sich in der Schweiz naturheilkundlich behandeln lässt, kommt sehr oft mit Naturheilpraktiker:innen in Kontakt – gerade in der Homöopathie. Dieser Beruf bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Schulmedizin und Alternativmedizin und ist in den letzten Jahren teilweise klar geregelt worden, vor allem mit dem eidgenössischen Diplom in verschiedenen Fachrichtungen, darunter Homöopathie. Naturheilpraktiker:innen arbeiten in der Regel in eigener Praxis oder in Gemeinschaftspraxen. Sie beraten Patientinnen und Patienten mit akuten und chronischen Beschwerden, erheben eine ausführliche Anamnese, beurteilen Symptome aus ganzheitlicher Sicht und wählen darauf abgestimmt homöopathische Mittel. Der Schwerpunkt liegt auf der Stärkung der Selbstheilungskräfte und der Gesundheitskompetenz der Patient:innen. Gleichzeitig gehört dazu, Grenzen der eigenen Arbeit zu kennen und bei schweren oder unklaren Verläufen an Ärzt:innen oder andere Fachpersonen zu überweisen. In der Homöopathie wird mit stark verdünnten, potenzierten Arzneien gearbeitet, die individuell passend zum Gesamtbild einer Person ausgewählt werden. Naturheilpraktiker:innen mit Schwerpunkt Homöopathie führen dazu lange Erstgespräche, beobachten körperliche und psychische Aspekte und analysieren die Informationen mit Repertorien und Materia-medica-Werken. Aus dieser Fallanalyse ergibt sich die Wahl des Mittels, die Dosierung und die Behandlungstrategie über mehrere Konsultationen hinweg. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen Naturheilpraktiker:innen ohne eidgenössisches Diplom und jenen mit eidg. Diplom in der Fachrichtung Homöopathie. Ohne eidg. Diplom handelt es sich meist um Ausbildungen an privaten Schulen, die mit einem schuleigenen Diplom oder Zertifikat abschliessen. Umfang und Qualität können stark variieren, von kürzeren Homöopathie-Lehrgängen bis zu mehrjährigen berufsbegleitenden Ausbildungen. Viele Schulen orientieren sich an den Vorgaben der Branche und bereiten bereits auf die Modulprüfungen der OdA AM vor, auch wenn nicht alle Absolvent:innen den ganzen Weg bis zur Höheren Fachprüfung gehen. Praxisinhaber:innen ohne eidg. Diplom können in der Schweiz grundsätzlich selbständig arbeiten, weil der Berufstitel „Naturheilpraktiker:in“ ausser in der Kombination mit „mit eidg. Diplom“ rechtlich nicht geschützt ist. Entscheidend ist in der Praxis aber die Anerkennung durch Verbände und Zusatzversicherungen. Viele Krankenkassen orientieren sich an Branchenstandards, etwa am OdA-AM-Zertifikat oder an Registereinträgen (z.B. EMR, ASCA). Wer „nur“ ein internes Schuldiplom besitzt, kann gegenüber Patient:innen und Versicherern im Nachteil sein, auch wenn das fachliche Niveau im Einzelfall hoch sein kann. Mit dem eidgenössischen Diplom hat der Beruf in der Alternativmedizin eine offizielle, vom Bund anerkannte Form erhalten. Seit 2015 gibt es die Höhere Fachprüfung (HFP) zur „Naturheilpraktikerin / Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom“ in vier Fachrichtungen: Ayurveda-Medizin, Homöopathie, Traditionelle Chinesische Medizin TCM und Traditionelle Europäische Naturheilkunde TEN. Die Organisation der Arbeitswelt Alternativmedizin Schweiz (OdA AM) hat das Berufsbild und die Prüfungsordnung erarbeitet und vertritt die Branche gegenüber Bund und Kantonen. Der Weg zum eidg. Diplom in Homöopathie ist gestuft aufgebaut. Zuerst erfolgt eine mehrjährige modulare Ausbildung, die medizinische Grundlagen (Modul M1), die Fachrichtung Homöopathie (Modul M2) sowie weitere Module zu Diagnostik, Praxisführung, Ethik und interprofessioneller Zusammenarbeit umfasst. Nach bestandenen Modulprüfungen wird das Branchenzertifikat OdA AM verliehen. Dieses Zertifikat berechtigt zur selbständigen Tätigkeit als Homöopath:in und wird in der Regel von den Krankenkassen anerkannt. Anschliessend folgt eine mindestens zweijährige mentorierte Praxistätigkeit (Modul M7), bevor die Höhere Fachprüfung zur Erlangung des eidg. Diploms absolviert werden kann. Die Ausbildungsdauer für Naturheilpraktiker:innen mit eidg. Diplom liegt je nach Schule bei rund vier bis fünf Jahren berufsbegleitend. Typisch sind mehrere Tausend Lernstunden, die sich auf Präsenzunterricht, angeleitetes Selbststudium, Selbstlernzeit und Praxisanteile verteilen. Wer in Homöopathie zur HFP antreten will, muss sicherstellen, dass die Ausbildung OdA-AM-akkreditiert ist, damit alle geforderten Ressourcen und Module abgedeckt sind. Im Berufsalltag unterscheiden sich Naturheilpraktiker:innen mit und ohne eidg. Diplom weniger in den Grundaufgaben als in der formalen Qualifikation, der Rechtssicherheit und der Positionierung im Gesundheitswesen. Das eidg. Diplom schafft Klarheit über das Ausbildungsniveau, erleichtert die Zusammenarbeit mit Ärzt:innen und Spitälern und stärkt das Vertrauen von Patient:innen und Versicherern. Wer „nur“ mit einem privaten Diplom arbeitet, muss dieses Vertrauen stärker individuell aufbauen, etwa über gute Qualitätssicherung, Verbandsmitgliedschaften und transparente Kommunikation der eigenen Qualifikation. Die Zukunftsperspektiven für Naturheilpraktiker:innen in Homöopathie hängen stark von der Nachfrage nach komplementärmedizinischen Angeboten, der Entwicklung der Gesundheitskosten und der Haltung der Versicherer ab. Die offizielle Anerkennung des Berufs mit eidg. Diplom sowie die Verankerung von Komplementärmedizin in der Grundversorgung haben der Branche in der Schweiz spürbar Rückenwind gegeben. Gleichzeitig bleibt der Beruf unternehmerisch geprägt: Der Aufbau und Erhalt einer Praxis erfordert neben fachlicher Kompetenz auch Marketing, betriebswirtschaftliches Denken und stetige Weiterbildung. Geeignet ist der Beruf Naturheilpraktiker:in mit Schwerpunkt Homöopathie für Menschen, die sich tief für Gesundheit, Psychosomatik und ganzheitliches Denken interessieren, sorgfältig zuhören können und Freude an langfristiger Begleitung von Patient:innen haben. Wichtig sind emotionale Stabilität, Verantwortungsbewusstsein und die Bereitschaft, die eigenen Grenzen zu kennen und mit der Schulmedizin zusammenzuarbeiten. Wer das eidg. Diplom anstrebt, braucht zudem Ausdauer für eine längere, anspruchsvolle Ausbildung und Lust auf lebenslanges Lernen. Menschen mit Unternehmergeist, Kommunikationsstärke und einem echten Interesse am Menschen finden in diesem Berufsfeld eine sinnstiftende und eigenverantwortliche Tätigkeit.
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