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Jetzt Firmenprofil erstellenWer Menschen dabei unterstützt, ihre inneren und familiären Zusammenhänge besser zu verstehen, leistet oft stille, aber tiefgreifende Arbeit. Systemische Familiensteller:innen gehören zu diesen Menschen. Es sind Personen, die als Therapeut:in oder Berater:in die Methode der systemischen Familienaufstellung nutzen, um verborgene Dynamiken und Beziehungsmuster in Familien sichtbar zu machen. Sie begleiten Einzelpersonen, Paare oder Gruppen dabei, Dynamiken innerhalb von Familien, Partnerschaften oder Teams sichtbar zu machen. Ihr Ziel ist es, unbewusste Muster zu erkennen, Konflikte zu lösen und den persönlichen Handlungsspielraum der Klientinnen und Klienten zu erweitern. Das zentrale Werkzeug der systemischen Aufstellungsarbeit ist das sogenannte „Familienstellen“. Dabei werden Personen oder Symbole stellvertretend für Mitglieder eines Systems – etwa einer Familie, eines Unternehmens oder einer inneren Struktur – im Raum positioniert. Durch die entstehende räumliche Anordnung und die emotionale Resonanz werden Beziehungsmuster, Loyalitäten und Belastungen erkennbar. Die Aufgabe der Fachperson besteht darin, den Prozess achtsam zu führen, das Geschehen zu beobachten und unterstützende Interventionen anzubieten. Systemische Familiensteller:innen arbeiten dabei lösungsorientiert, ressourcenfokussiert und mit grossem Respekt vor den persönlichen Grenzen der Teilnehmenden. Der Beruf des systemischen Familienstellers oder der Familienstellerin ist kein geschützter Titel und keine staatlich anerkannte Grundausbildung in der Schweiz. In der Praxis haben viele Fachpersonen jedoch eine fundierte Vorbildung in Psychologie, Sozialarbeit, Coaching, Beratung oder Therapie. Die eigentliche Ausbildung zur systemischen Aufstellungsarbeit erfolgt meist über spezialisierte Institute oder Weiterbildungszentren, die nach bestimmten Methoden lehren – etwa nach Bert Hellinger, Virginia Satir oder neueren systemischen Ansätzen. Solche Lehrgänge dauern je nach Anbieter zwischen einem und drei Jahren und umfassen Selbsterfahrung, Theorie, Praxisübungen und Supervision. Wesentliche Grundlagen sind Kenntnisse in systemischer Theorie, Kommunikation, Psychodynamik und Ethik. Eine hohe Selbstreflexion, emotionale Stabilität und Empathie sind zentrale Voraussetzungen. Da die Arbeit oft mit tiefen Gefühlen, familiären Belastungen oder ungelösten Konflikten verbunden ist, müssen Familiensteller:innen in der Lage sein, einen sicheren Rahmen zu schaffen und Prozesse verantwortungsvoll zu begleiten. Ein professionelles Verständnis von Grenzen – insbesondere zwischen Beratung, Therapie und Selbsterfahrung – ist unerlässlich. Das Tätigkeitsfeld ist breit gefächert. Viele systemische Familiensteller:innen arbeiten selbstständig in eigener Praxis, andere sind in Beratungsstellen, Coaching-Instituten, sozialen Einrichtungen oder in der Organisationsentwicklung tätig. Neben klassischen Familienaufstellungen werden auch Paar-, Team- oder Organisationsaufstellungen durchgeführt. Im Unternehmenskontext können Aufstellungen helfen, Rollen, Entscheidungsprozesse oder Teamdynamiken sichtbar zu machen. In therapeutischen oder beratenden Settings steht meist die persönliche Entwicklung im Vordergrund: Themen wie Beziehungsprobleme, Familienkonflikte, Verlust, Krankheit oder berufliche Neuorientierung werden aufgegriffen. Die Nachfrage nach systemischen Aufstellungen hat in den letzten Jahren zugenommen, insbesondere im Rahmen von persönlicher Entwicklung, Coaching und spiritueller Arbeit. Dennoch bewegt sich der Beruf im Grenzbereich zwischen psychologischer Praxis und Selbsterfahrung. Wer hauptberuflich als Familiensteller:in arbeiten möchte, braucht daher ein klares Konzept, eine ethische Haltung und oft eine zusätzliche Qualifikation, um sich am Markt zu positionieren. Eine professionelle Vernetzung, etwa über Fachverbände oder Qualitätszirkel, unterstützt die Glaubwürdigkeit und bietet Möglichkeiten zur kontinuierlichen Weiterbildung. Mit zunehmender gesellschaftlicher Offenheit für systemische Ansätze entstehen auch neue Anwendungsfelder. In Bildung, Pflege, Seelsorge oder Unternehmensberatung fliessen systemische Sichtweisen vermehrt ein. Der Beruf bietet damit interessante Perspektiven für Menschen, die interdisziplinär denken und mit verschiedenen Lebenswelten arbeiten möchten. Der Beruf des systemischen Familienstellers oder der Familienstellerin eignet sich besonders für Menschen mit hoher sozialer Kompetenz, Achtsamkeit und Interesse an tiefen menschlichen Prozessen. Wer gerne zuhört, Zusammenhänge erkennt und Menschen auf ihrem Weg zu mehr Klarheit und innerer Ordnung begleitet, findet hier eine erfüllende Tätigkeit. Wichtig ist die Bereitschaft, sich selbst stetig weiterzuentwickeln und mit komplexen emotionalen Themen verantwortungsvoll umzugehen. Für Personen aus psychologischen, pädagogischen oder sozialen Berufen kann die Aufstellungsarbeit eine wertvolle Erweiterung ihres fachlichen Repertoires sein – immer mit dem Ziel, Menschen in ihrer Entwicklung zu stärken und Systeme in Bewegung zu bringen.
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