Obwohl die Auftragslage derzeit verhalten ist, hat die europäische Kunststoff- und Gummimaschinenindustrie kein strukturelles Problem. Allerdings steht sie, wie die Kunststoffindustrie insgesamt, derzeit vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Das Problem der Versorgungskette hat sich noch immer nicht entschärft, die Preise für Gas und Stahl explodieren. Zum Vergleich: Gas deckt nur ein Viertel des europäischen Energiebedarfs; vor der Verknappung kamen 40 Prozent davon aus Russland. Derzeit sind es nur noch 8 Prozent, und die Gasspeicher sind gut gefüllt. Dennoch ist es wichtig, jetzt alternative, regenerative Energiequellen zu entwickeln bzw. auszubauen.
Die bevorstehende Leitmesse der Kunststoffindustrie, die K 2022 in Düsseldorf, kommt zum richtigen Zeitpunkt. Nach nunmehr drei Jahren ist dies der erste internationale Branchentreff mit Ausstellern aus 60 Ländern und einer Vollbelegung des gesamten Messegeländes wie schon 2019. Die Branche befindet sich mitten im Transformationsprozess hin zu einer Kreislaufwirtschaft. Die aktuelle Situation mit steigenden Energie- und Rohstoffpreisen wird eher als Bestätigung denn als Hindernis gesehen, diesen Weg konsequent weiterzugehen. Die europäischen Kunststoff- und Gummimaschinenhersteller stehen hinter den Leitthemen der K 2022 - Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung, Klimaschutz. Sie leisten mit ihren Technologien einen entscheidenden Beitrag zur Verwirklichung der Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen. Im Forum Circular Economy auf der K-Messe zeigen sie an laufenden Maschinen wichtige Stationen des Kreislaufs, von der Aufbereitung von Kunststoffabfällen über die Regranulierung bis hin zur Verarbeitung von Rezyklaten.
Auch in die aktuellen Diskussionen der Sonderschau auf der K werden sich die Maschinenhersteller einbringen. Ein Schwerpunkt wird auch hier die Digitalisierung sein. Die Vernetzung von Maschinen ist der Schlüssel zu mehr Effizienz, Rückverfolgbarkeit, Condition Monitoring oder Machine Learning.
Auf der K 2022 zeigen Maschinenhersteller aus Europa, China, Japan und Kanada, wie ihre Maschinen über die Weltsprache der Produktion, OPC UA, Live-Daten an den zentralen umati-Demonstrator senden. Die Besucher können diese Daten per Smartphone und auch im VDMA-Dome im Forum Circular Economy abrufen.
Durch die Einigung auf OPC UA als Technologie in Kombination mit den von EUROMAP standardisierten Informationsmodellen wird die Integration von Maschinen verschiedener Hersteller in ein gemeinsames System erheblich vereinfacht. Insgesamt beteiligen sich rund 40 Maschinenhersteller an dem Showcase auf der K und machen das große Potenzial der plattformunabhängigen und herstellerübergreifenden Machine-to-Machine-Kommunikation sichtbar und erlebbar.
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