Anflug und Landung gehören zu den komplexesten Phasen eines Flugs. Um den Piloten einen möglichst lärmarmen Anflug zu ermöglichen, hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ein neues Pilotenassistenzsystem entwickelt, das dem Piloten via Display im Cockpit anzeigt, wann genau welche Handlung für einen lärmarmen Anflug durchzuführen ist. Dieses wird nun gemeinsam mit Empa-Forschern am Flughafen Zürich getestet.
(Michael Hagmann, EMPA)
Vom 9. bis 13. September 2019 erprobte das DLR in einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit der «Swiss SkyLab Foundation» und der Empa das neue System namens LNAS («Low Noise Augmentation System») an Bord eines DLR-Forschungsflugzeugs vom Typ A320 im Anflug auf den Flughafen Zürich. Für die Flugversuche wurde das LNAS-Assistenzsystem zudem um ein weiteres Anflugverfahren für optimierte kontinuierliche Sinkflüge erweitert und mit einem neuen hochpräzisen Algorithmus ausgestattet, um einen möglichst energieoptimierten und lärmarmen Anflug zu ermöglichen. Das optimierte Anflugverfahren wurde anhand von rund 70 Anflügen auf die Piste 14 (Nordanflug, aus Deutschland kommend) getestet. «Wir benötigen diese Anzahl ähnlicher Anflüge, um eine breite Datenbasis zur Funktion von LNAS zu erhalten», erklärte Fethi Abdelmoula vom DLR-Institut für Flugsystemtechnik. Die Flüge wurden sowohl flugmechanisch als auch aus Sicht von 25 teilnehmenden Airline-Piloten auf ihre Praxistauglichkeit untersucht. Ein DLR-Testpilot sass als Sicherheitspilot immer mit im Cockpit. Ein Team von Wissenschaftlern begleitete die Flugversuche an Bord und überwacht die Funktionsweise des Systems.