Meier Tobler weist für das erste Halbjahr 2018 einen konsolidierten Nettoumsatz von CHF 254.1 Mio. aus. Im Vergleich zum Pro-Forma-Wert des Vorjahres von CHF 264.9 Mio. entspricht dies einem unerwartet starken Rückgang um 4.0 Prozent. Es gibt weitreichende Neubesetzungen in Konzern- und Geschäftsleitung
Der konsolidierte EBITDA erreichte in der Berichtsperiode CHF 9.7 Mio., was eine EBITDA-Marge von 3.8 Prozent ergibt (erstes Halbjahr 2017: EBITDA CHF 6.2 Mio., Marge 3.3 Prozent). Die Abschreibungen im ersten Halbjahr 2018 lagen bei CHF 10.4 Mio., wovon CHF 5.2 Mio. auf die ordentliche GoodwillAbschreibung aus dem Zusammenschluss mit Tobler entfielen. Der EBIT der Berichtsperiode betrug CHF –0.7 Mio. (erstes Halbjahr 2017: CHF –0.6 Mio.). Der Finanzaufwand lag bei CHF 2.5 Mio. Die laufende Integration führte in der Berichtsperiode zu Einmalkosten von CHF 4.3 Mio. Meier Tobler schliesst das erste Halbjahr 2018 mit einem Konzernverlust von CHF –7.3 Mio. ab (erstes Halbjahr 2017: CHF –3.1 Mio.). Dies entspricht einem Wert von CHF –0.61 je Aktie (erstes Halbjahr 2017: CHF –0.26).
Entwicklung Cashflow und Nettoverschuldung
Der Cashflow aus Betriebstätigkeit lag im ersten Halbjahr bei CHF –6.2 Mio. (erstes Halbjahr 2017: CHF –6.7 Mio.). Darin enthalten ist ein saisonaler Anstieg der Kapitalbindung um CHF 12.2 Mio. Netto wurden Investitionen in der Höhe von CHF 1.8 Mio. getätigt. Der Free Cashflow im ersten Halbjahr betrug CHF –8.0 Mio. (erstes Halbjahr 2017: CHF –99.5 Mio.). Die Nettoverschuldung (Finanzverbindlichkeiten minus liquide Mittel) betrug per 30. Juni 2018 CHF 183.5 Mio., gegenüber CHF 149.5 Mio. per 31. Dezember 2017. Der Anstieg ist primär durch die saisonal höhere Kapitalbindung und die Dividendenausschüttung im April 2018 begründet. Das Eigenkapital beträgt per 30. Juni 2018 CHF 143.1 Mio. (31.12.17: CHF 174.4 Mio.). Das entspricht einer Eigenkapitalquote von 30.4 Prozent (31.12.17: 36.6 Prozent).
Marktumfeld und Integration belasten
Das Marktumfeld war im bisherigen Jahresverlauf weiterhin äusserst herausfordernd. Vor allem in der Wärmeerzeugung war der Konkurrenzdruck auf Absatz und Preise nach wie vor sehr hoch. Zudem wirkten sich Anlaufschwierigkeiten in den seit dem 1. Januar 2018 integrierten Vertriebs- und Serviceorganisationen negativ aus. Die Etablierung der neuen Prozesse benötigt mehr Zeit als erwartet. Hinzu kamen personelle Abgänge. Zu lange Durchlaufzeiten bei Offerten und ein ungenügender Bereitschaftsgrad in der Kundenbetreuung waren die Folge. Korrekturmassnahmen wurden eingeleitet, belasteten aber die Organisation in erheblichem Umfang. Diese Kapazitäten fehlten wiederum am Markt. Von diesen Anlaufschwierigkeiten abgesehen, verläuft die Integration von Meier Tobler nach Plan. Die für die Integration der personellen Organisation, der IT und des Marktauftritts notwendigen Einmalkosten liegen im Budget und auch die geplanten Einkaufs- und sonstigen Synergien sind auf Kurs. Allerdings wurden diese positiven Kosteneffekte durch die Umsatzverluste sowie eine währungsbedingte Verteuerung der Einkaufspreise neutralisiert.
Massnahmenpaket für mehr Kundennähe
Meier Tobler hat ein Massnahmenpaket initiiert, das wieder für mehr Kundennähe sorgen soll. Dazu gehören unter anderem mehr Flexibilität im Verkauf durch flachere Hierarchien sowie mehr Kompetenzen für die regionalen Verkaufsleiter, eine Verbesserung der Erreichbarkeit des Kundendienstes und eine Verkürzung der Durchlaufzeiten von Offerten. Zudem wurde eine Taskforce Kundenzufriedenheit etabliert, welche die erforderlichen Prozesse einführt und überwacht. Für eine deutliche Verbesserung der internen Effizienz wird die Umstellung der zwei noch parallel laufenden IT-Systeme auf eine einheitliche Plattform sorgen, die im Frühjahr 2019 bereitstehen wird.
Weitreichende Neubesetzungen in Konzern- und Geschäftsleitung
Arnold Marty (Leiter Vertrieb und Mitglied der Konzernleitung), Andreas Ronchetti (CFO und Mitglied der Konzernleitung) und Stéphane Nançoz (Leiter Service) werden Meier Tobler verlassen. Der Verwaltungsrat dankt allen für ihre wertvollen Beiträge zur Integration und Entwicklung des Unternehmens und wünscht ihnen für die Zukunft alles Gute. Verkauf und Marketing werden bis auf Weiteres direkt von CEO Martin Kaufmann geführt. Neuer CFO und Mitglied der Konzernleitung wird Matthias Ryser, bislang Leiter Corporate Development. Matthias Ryser ist seit 2009 im Unternehmen tätig und war bis zum Zusammenschluss mit Tobler Anfang 2017 bereits CFO der Walter Meier Gruppe. Der Service wird interimistisch von Hans-Ulrich Wyss geleitet. Hans-Ulrich Wyss ist eine in Change Management erfahrene Führungskraft und bereits seit Mai 2018 in der Service-Organisation von Meier Tobler tätig. Michael Heckner, Leiter Produktmanagement, wird neu der Geschäftsleitung der Meier Tobler AG angehören.
Ausblick
Ziel von Meier Tobler ist es, der präferierte Partner der Kunden zu sein und einen Kundendienst auf Spitzenniveau bereitzustellen. Aus heutiger Sicht ist es schwierig abschätzbar, wie rasch durch die tiefgreifenden Verbesserungsmassnahmen ein Fortschritt erzielt bzw. ab wann der Umsatz stabilisiert werden kann. Deshalb könnte der Umsatzrückgang für das Gesamtjahr 2018 auch leicht höher als im ersten Halbjahr ausfallen. Es bleibt weiterhin das Ziel, die Ausschüttung ab dem Geschäftsjahr 2020 wieder aufzunehmen und schrittweise zu erhöhen.