Während der Männerfussball mit einer Winter-WM in Katar für Stirnrunzeln sorgt, gehört das Fussball-Highlight dieses Sommers dem europäischen Frauenfussball. Mit der Europameisterschaft im Mutterland des Fussballs spielen sich die Nationalteams ins internationale Rampenlicht. Uns Zuschauer:innen bietet dieses Turnier einzigartige Vorzüge. Wer dem Frauenfussball als Sport einen kleinen Vertrauensvorschuss gibt, darf sich nämlich ganz neuen Eindrücken und Erfahrungen erfreuen.
Wann, wie, wo? Die Eckdaten
Die Frauenfussball-Europameisterschaft 2022 findet vom 6. bis 31. Juli in England statt. Sie wird im Old Trafford in Manchester eröffnet und findet ihren Höhepunkt im legendären Wembley, wo das Finale ausgetragen wird. Acht weitere Stadien in ganz England dienen als Austragungsorte für die restlichen 29 Spiele. Es treten 16 Teams in vier Gruppen an. Alle erst- und zweitplatzierten Teams der Gruppenphase qualifizieren sich für die Viertelfinals und spielen in der K.o.-Phase um den Europameistertitel. Sämtliche Spiele des Turniers sind im Stream von SRF abrufbar. Während der Vorrunde wird täglich eine Partie zur Hauptsendezeit im Fernsehen gezeigt. Die Schweizer Spiele und alle Partien der K.o.-Phase werden ebenfalls live im TV übertragen.
Wie stehen die Chancen der Schweiz?
Das Schweizer Nationalteam wurde in die Gruppe C gelost und trifft dort auf die Niederlande, Schweden und Portugal. Die Niederlande gehen als Titelverteidiger ins Rennen und rechnen sich mit einem stark besetzten Team auch dieses Jahr gute Chancen auf den Titel aus. Auch die Schwedinnen werden in einem dicht gedrängten Feld von Spitzenteams als Favoritinnen gehandelt. Mit einem zweiten Platz an den vergangenen Olympischen Spielen sowie der Bronzemedaille an der WM 2019 haben sie auch im weltweiten Vergleich ihre Ansprüche angemeldet und sind heiss auf einen grossen Titel. Portugal hingegen kam nur zum Handkuss der EURO-Teilnahme, weil Russland vom Turnier ausgeschlossen wurde. Ein Sieg im ersten Vorrundenspiel gegen die Portugiesinnen ist daher praktisch Pflicht, will die Schweiz erstmals in die K.o.-Phase einer Endrunde vordringen.
Mit zwei deutlichen Niederlagen gegen Deutschland und England verlief die unmittelbare Turniervorbereitung der Schweizer Equipe nicht wunschgemäss. Die Formkurve zeigt jedoch nach oben, war der Auftritt gegen das starke England doch über weite Strecken ansprechend gewesen. Das Team um die Leistungsträgerinnen Ana-Maria Crnogorčević, Lia Wälti und Ramona Bachmann geht mit intakten Aussenseiterchancen ins Turnier.
Prognose? Ein Ding der Unmöglichkeit
In einer Sportart, die sich noch immer stark entwickelt, stehen die Nationen Europas an ganz unterschiedlichen Punkten. So kommt es in den Qualifikationsphasen für EM- und WM-Turniere regelmässig zu hohen Niederlagen für jene Länder, in denen die Professionalisierung des Frauenfussballs nicht weit fortgeschritten ist. Auch in der Gruppenphase des EURO-Turniers sind grössere Leistungsunterschiede zu erwarten. Gleichzeitig sind die Vorreiternationen des Frauenfussballs weitgehend im Gleichschritt unterwegs. Zum engeren Favoritenkreis dieses Turniers zählen England, Frankreich, Spanien und die Niederlande. Aber auch Schweden und Rekord-Europameister Deutschland ist Grosses zuzutrauen. Die K.o.-Phase der Europameisterschaft verspricht grosse Spannung und zahlreiche Spiele mit offenem Ausgang.
Gönnen Sie sich den 'etwas anderen' EM-Sommer!
Nach über zwei Jahren Pandemie zieht es uns nach draussen. Wir sehnen uns nach unbeschwerten Momenten des Zusammenseins. Die Women's EURO 2022 bietet dafür die perfekte Gelegenheit. Kommen wir wieder zusammen, um eine gute Zeit zu erleben und unser Fussball-Nationalteam von der Schweiz aus zu unterstützen. Nutzen wir die Chance, dabei den Frauenfussball als eigenständige Sportart kennen und feiern zu lernen.
Verfolgen Sie die Einsätze des Schweizer Nationalteams live: