Die optimale Raumtemperatur in Wohnräumen und Büros liegt zwischen 18 und 24 Grad. An heissen Sommertagen steigt die Temperatur mühelos über diesen Richtwert. Wir suchen nach Möglichkeiten, uns und die Innenräume wirksam abzukühlen. Von fest verbauten Klimaanlagen bis hin zu mobilen Ventilatoren sind die Optionen vielfältig – und doch nicht vollends zufriedenstellend.
Klimawandel verhilft Klimaanlagen zum Boom
Die Schweiz ist nicht ein Land der Klimaanlagen. Mit ihrem ausgeprägten Jahreszeitenklima bietet die Schweiz abwechslungsreiches Wetter. Den Grossteil des Jahres über ist das Bedürfnis nach klimatisierten Innenräumen nicht vorhanden – von Herbst über Winter bis Frühling steigt die Temperatur normalerweise nicht in unangenehme Höhen. Gleichzeitig werden Jahr für Jahr mehr Hitzetage verzeichnet. An der Messstation Luzern gab es von 1960 bis 1985 pro Jahr durchschnittlich 3,4 Tage mit Temperaturen von mindestens 30 Grad. In der Messperiode von 1985 bis 2008 wurden in Durchschnitt 8 solche Tage pro Jahr registriert. Im Zug des fortschreitenden Klimawandels ist zu erwarten, dass die Anzahl Hitzetage im Jahr weiter ansteigt.
Die Baubranche ist dafür gewappnet. Neubauten werden mit Klimatisierungs- und Lüftungskonzepten ausgestattet, damit sie auch den zukünftigen klimatischen Bedingungen standhalten. Gleichzeitig sind bestehende Gebäude nicht auf diesen Wandel vorbereitet und bringen ihre Bewohner bereits heute ins Schwitzen. Mobile Klimageräte sind deshalb mehr und mehr gefragt. Wer sich für den Kauf eines solchen Geräts entscheidet, wählt meist aus zwei Optionen: Ventilator und Klimaanlage. Die beiden Varianten unterscheiden sich grundlegend in ihrer Funktionsweise und Wirkung.
Ventilator: Kühlen ohne Temperaturänderung
Der Ventilator ist die spontane Variante. Ventilatoren können kurzfristig und günstig beschafft werden. Man muss sie nicht aufwändig installieren und auch nicht professionell warten. Genau genommen sind sie allerdings keine Geräte zur Kühlung von Räumen. Ventilatoren ändern nichts an der effektiven Raumtemperatur. Sie erzeugen lediglich einen Luftstrom, bringen also die Raumluft gezielt in Bewegung. Die Wirkung von Ventilatoren liegt darin, die gefühlte Temperatur für jene Personen zu senken, die sich im Luftstrom befinden. Die warme und feuchte Luftschicht, die die menschliche Haut umgibt, wird dabei durch frische, trockenere Luft ersetzt. Der Schweiss auf der Haut kann so schneller verdampfen, wobei der Hautoberfläche Energie in Form von Wärme entzogen wird. Der Ventilator unterstützt also lediglich die natürlichen Kühlmechanismen des Körpers.
Klimaanlage: Kühlen ohne Luftstrom
Klimaanlagen hingegen senken die Temperatur in Räumen tatsächlich. Sie arbeiten nicht mit Luftströmen, sondern entziehen der Raumluft mithilfe eines Kältemittels Wärme. Das Kältemittel fliesst über Leitungen durch die Klimaanlage und befördert die Wärme so nach draussen. Die zwei Hauptbestandteile einer Anlage – Kompressor und Kühlrippen – können entweder gemeinsam in einem Gerät sein oder aufgeteilt in zwei Komponenten. Die kombinierten Monoblocks können ganz einfach in einem Raum platziert werden. Damit die warme Abluft des Kompressors nicht im Raum verbleibt, gehört zum Monoblock ein Abluftschlauch, der durch ein Fenster nach draussen geführt werden muss. Dadurch wird die Anlage ineffizient – denn durch das geöffnete Fenster strömt wiederum warme Luft ins Innere. Bei Split-Geräten wird der Kompressor draussen aufgestellt oder montiert, der kühlende Teil steht im Raum. Eine Leitung zwischen den beiden Komponenten ist dennoch nötig und muss ebenfalls von innen nach aussen geführt werden.
Sieg nach Punkten für…
Ventilatoren und Klimageräte lassen sich nicht eins zu eins miteinander vergleichen, denn sie dienen nicht demselben Zweck. Ventilatoren kühlen Personen und wirken nur für jene, die sich im erzeugten Luftstrom befinden. Klimaanlagen kühlen Räume und wirken somit für alle Personen im Raum. Sie können zudem auch genutzt werden, um einen Raum zu kühlen, während niemand anwesend ist. Beide Geräte verbrauchen Strom und produzieren Abwärme und Lärm, Klimaanlagen allerdings wesentlich mehr als Ventilatoren. Preislich und in Sachen Flexibilität schneiden Ventilatoren klar besser ab als mobile Klimaanlagen. Dazu kommt, dass die Kältemittel von Klimaanlagen die Umwelt schädigen, wenn sie austreten oder unsachgemäss entsorgt werden.
Solange es um die Kühlung von Einzelpersonen geht, sind Ventilatoren die günstigere, umweltfreundlichere und energieeffizientere Option. Sobald mehrere Personen im gleichen Raum betroffen sind und die Temperaturen über längere Zeit zu hoch sind, kann sich auch ein mobiles Klimagerät lohnen. Vor dem Gang zum Baumarkt oder Elektrofachhändler sollten aber die Möglichkeiten der natürlichen Kühlung ausgeschöpft werden: Fenster und Storen tagsüber geschlossen halten, nachts querlüften, nicht gebrauchte Elektrogeräte ganz ausschalten, schwere Textilien wie Teppiche wegräumen. So sparen Sie, um dereinst in eine effektive stationäre Klimatisierungslösung zu investieren.
Finden Sie jetzt Ihren Partner für Klimatisierungslösungen auf WAISCH.