Ob im Marketing, PR oder Kundenkontakt, am Telefon, per E-Mail oder im Social-Media-Video – Sie kommen im Unternehmensalltag nicht umhin, zu kommunizieren. Dabei wollen Sie in erster Linie Ihre Botschaft vermitteln. Das Problem dabei: Ihr Publikum denkt nicht zwingend genau so wie Sie. Auch wenn Sie Ihre Botschaft perfekt formulieren, kommt sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht wunschgemäss beim Adressaten an. Was also tun?
Kommunikation ist eine Vermittlungsleistung. Ich als Kommunikator muss dafür sorgen, dass der Empfänger meiner Nachricht mich verstehen kann und will. Um das zu erreichen, sollte ich wissen, mit wem ich es zu tun habe.
Neben dem Zweck und dem Inhalt meiner Botschaft, über den ich mir zuerst im Klaren sein muss, stelle ich mir die Frage: Wen will ich mit der Botschaft erreichen? Es kann sich um eine Person handeln, die ich genau kenne, aber auch um mehrere, vielleicht Tausende, über die ich fast nichts weiss. Was ich aber weiss, sollte ich nutzen. Faktoren wie Alter, Geschlecht, Bildungs- oder Sozialisierungshintergrund bestimmen zu grossen Teilen darüber, wie Menschen Botschaften wahrnehmen. Wer als Kommunikator bewusst auf diese Eigenheiten seines Publikums eingeht, trifft mit seiner Botschaft am ehesten einen Nerv. Machen Sie sich also mit Ihrem Publikum bekannt.
Das theoretische Wissen über die Eigenschaften des Publikums muss nun in die Praxis umgesetzt werden. Sprechen Sie die Sprache Ihres Publikums. Im Fall der Fremdsprachen ist das einleuchtend: Mit jemandem, der schlecht Deutsch versteht, werde ich am Telefon von Schweizerdeutsch auf Hochdeutsch wechseln. Ich habe schliesslich ein Interesse daran, von der Person möglichst gut verstanden zu werden. Der gleiche Mechanismus spielt auch innerhalb einer Sprache. Nicht alle Wörter sind für alle Menschen verständlich, auch wenn sie Teil der eigenen Sprache sind. Wählen Sie eine Sprache, die der Alltagssprache Ihres Publikums nahe steht. So senken Sie die Hürden der Verständlichkeit und schaffen gleichzeitig Nähe zu Ihren Adressaten. Sie zeigen sich als Teil ihrer sozialen Gruppe und schaffen so Vertrauen und Akzeptanz. Vermeiden Sie Fachbegriffe oder Wörter, die eine weitere Erklärung verlangen. Bleiben Sie dennoch klar in Ihrer Aussage, ohne um den heissen Brei zu reden.
Nun, wie funktioniert das? Sie können sich viele Gedanken darüber machen, welche Formulierungen für welches Publikum angebracht sind – auch wir bei WAISCH führen ab und zu solche Diskussionen. Die einfachste Methode, um die Sprache Ihrer Zielgruppe zu lernen, ist allerdings nicht eine theoretische: Sprechen Sie mit Ihrem Zielpublikum. So erhalten Sie ein Gefühl dafür, welche Sprache gesprochen, verstanden und geschätzt wird. Lernen Sie Ihre Kundschaft oder Geschäftspartner persönlich kennen, damit Sie mit konkreten Menschen sprechen, statt in eine unbekannte, anonyme Masse zu rufen.
Adressatengerechte Kommunikation verlangt das Blicken über den eigenen Tellerrand. Kommunizieren Sie nicht für Ihre Botschaft, sondern für das Interesse der Empfänger. Bereits kleine Schritte des bewussten Eingehens auf Ihr Publikum werden die Wirkung Ihrer Kommunikation merklich verbessern.